Mit dem heutigen Palmsonntag beginnt die Passion Christi. Die Menge, die ihm heute noch jubelnd den Einzug bereit, wird schon fĂĽnf Tage später rufen: “kreuzige ihn”. Wie schnell lassen sich die Menschen doch aufwiegeln, wie schnell kann ein Hype umschlagen in sein Gegenteil. Das erleben wir oft genug.
“Mein Gott, warum hast Du mich verlassen”, ruft Christus aus, als er unter schrecklichen Qualen den Kreuzestod stirbt.
Die Fastenzeit, die Zeit, in der wir uns besonders prüfen sollten, versuchen sollten, uns neu auf Gott hin auszurichten, geht zu Ende. Begreifen wir diese Zeit nicht als etwas Vergangenes, sondern als die Vergegenwärtigung des Heilsgeschehen , worin uns die Gnade Gottes und die Auferstehung zugesagt wird.
Vor diesem Hintergrund muss ich mich fragen: wo habe ich selbst Christus, der für mich diesen Kreuzestod gestorben ist, verlassen. Viele Jahre lang habe ich mich weit von ihm entfernt. Er hat mich wieder zu sich zurück gerufen. Christus ist an meiner Seite geblieben und war in vielen sehr schwierigen Situationen da. Und trotzdem verlasse ich ihn auch heute immer wieder, ungewollt, unabsichtlich, und muss mich immer wieder von ihm zurückrufen lassen: Etwa, wenn ich nur an mich selbst denke, mich mein alter Egoismus wieder einholt, ich nicht genug von jener Liebe aufbringe, die nötig wäre, zu anderen mir nahen Menschen so zu stehen, wie Christus zu mir stand.
Herr Jesus Christus, erbarme Dich meiner. Ich danke Dir, das Du mich bewahrt hast, als ich selbst verschuldet in Gefahr fĂĽr Leib, Leben und Seele geraten bin.
Hilf mir, zu der Kraft der Liebe zu finden, damit ich dir nachfolgen kann. Ich bin ein verwirrter und sĂĽndiger Mensch. Ich kann nur mit Deiner Hilfe bestehen.
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