Stefan Bandito (Ostern 2)

Es ist schon etliche Jahre her, meine Frau und ich wohnten noch in Hannovers Innenstadt. Eines spĂ€ten Abends hörten wir so ein Knistern und Kruscheln unten den Holzdielen, das wir nicht zuordnen konnten. Wir vergaßen es wieder.
Einige Tage spĂ€ter machten wir abends Spaghetti . Nach dem Essen ging ich gleich ein StĂŒndchen an den Schreibtisch. Danach wollte ich mich ans Abwaschen machen. Der Spaghetti-Topf stand noch, inzwischen erkaltet, auf dem Herd. Ich öffnete also die KĂŒchentĂŒr, blickte in Richtung Herd – und wer thronte da am Rand des Spaghetti-Topfes?
Ein MĂ€uschen.
Erschrocken floh ich aus der KĂŒche und knallte die TĂŒr hinter mir zu. “Eine Maus”, rief ich, “was machen wir denn jetzt?”. Ich wusste, dass mein Freund Heiko, der seinerzeit auf einem Bauernhof auf dem Land lebte, auch gerade mit MĂ€usen zu tun und sich einige Fallen – die meistn davon Lebendfallen) besorgt hatte. Ihn rief ich an und bat ihn, mir eine davon zu leihen. So geschah es. Ich fuhr noch am gleichen Abend zu ihm hinaus und kam mit zwei Fallen zurĂŒck; eine Killerfalle und eine Lebendfall. Die Lebendfalle plazierte ich in der NĂ€he des Herdes, hinter den die Maus geflĂŒchtet war, und versah sie mit einem leckeren KĂ€seköder, die Killerfalle stellte ich etwas abseits in die Ecke.
So ging ich schlafen. Am nĂ€chsten morgen war ich schon frĂŒh wach und stand schnell auf, um in die KĂŒche zu sehen. Und wer saß da in der Falle und mĂŒmmelte den KĂ€se? Das MĂ€uschen!
So ein GlĂŒck, dass es nicht in die Killerfalle getappt war. Warum hatte ich die ĂŒberhaupt aufgestellt?
Ich nahm also die Falle mit dem MĂ€uschen, packe sie in eine Tasche und evakuierte die Maus in den nahe gelegenen Stadtwald. Meine Frau und ich hatten sie ĂŒbrigens Stefan Bandito “getauft”.
Maus in Lebendfalle

MĂ€uschen und die Ewigkeitshoffnung fĂŒr die ganze Schöpfung

An diese Begebenheit musste ich denken, also ich neulich in Helgas Newsletter den Beitrag ĂŒber MĂ€use und die Ewigkeitshoffnung der ganzen Schöpfung las. Und ich dachte mir: das ist doch auch ein schönes Thema fĂŒr Ostern!
Helga schreibt in ihrem Newsletter ĂŒber ihr Faible fĂŒr MĂ€uschen und weißt auf ein Youtube-Video hin.
“Der Film zeigt ein junges MĂ€uschen, das im zarten Alter von fĂŒnf Wochen verstirbt. Mit der Begleitmusik wird die Ewigkeitshoffnung , die auch so einem Tierchen gilt, unterstrichen. (Vgl. Römer 8, 19-23)
FĂŒr die nicht so Bibelfesten unter Euch das Zitat im vollen Wortlaut:

Luther (nach der Revision von 2017) (Quelle: Deutsche Bibelgesellschaft)
Die Schöpfung ist ja unterworfen der VergĂ€nglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung;
denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der VergÀnglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt.
Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.

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