Es ist schon etliche Jahre her, meine Frau und ich wohnten noch in Hannovers Innenstadt. Eines späten Abends hörten wir so ein Knistern und Kruscheln unten den Holzdielen, das wir nicht zuordnen konnten. Wir vergaßen es wieder.
Einige Tage später machten wir abends Spaghetti . Nach dem Essen ging ich gleich ein Stündchen an den Schreibtisch. Danach wollte ich mich ans Abwaschen machen. Der Spaghetti-Topf stand noch, inzwischen erkaltet, auf dem Herd. Ich öffnete also die Küchentür, blickte in Richtung Herd – und wer thronte da am Rand des Spaghetti-Topfes?
Ein Mäuschen.
Erschrocken floh ich aus der KĂĽche und knallte die TĂĽr hinter mir zu. “Eine Maus”, rief ich, “was machen wir denn jetzt?”. Ich wusste, dass mein Freund Heiko, der seinerzeit auf einem Bauernhof auf dem Land lebte, auch gerade mit Mäusen zu tun und sich einige Fallen – die meistn davon Lebendfallen) besorgt hatte. Ihn rief ich an und bat ihn, mir eine davon zu leihen. So geschah es. Ich fuhr noch am gleichen Abend zu ihm hinaus und kam mit zwei Fallen zurĂĽck; eine Killerfalle und eine Lebendfall. Die Lebendfalle plazierte ich in der Nähe des Herdes, hinter den die Maus geflĂĽchtet war, und versah sie mit einem leckeren Käseköder, die Killerfalle stellte ich etwas abseits in die Ecke.
So ging ich schlafen. Am nächsten morgen war ich schon früh wach und stand schnell auf, um in die Küche zu sehen. Und wer saß da in der Falle und mümmelte den Käse? Das Mäuschen!
So ein GlĂĽck, dass es nicht in die Killerfalle getappt war. Warum hatte ich die ĂĽberhaupt aufgestellt?
Ich nahm also die Falle mit dem Mäuschen, packe sie in eine Tasche und evakuierte die Maus in den nahe gelegenen Stadtwald. Meine Frau und ich hatten sie ĂĽbrigens Stefan Bandito “getauft”.
Mäuschen und die Ewigkeitshoffnung für die ganze Schöpfung
An diese Begebenheit musste ich denken, also ich neulich in Helgas Newsletter den Beitrag über Mäuse und die Ewigkeitshoffnung der ganzen Schöpfung las. Und ich dachte mir: das ist doch auch ein schönes Thema für Ostern!
Helga schreibt in ihrem Newsletter über ihr Faible für Mäuschen und weißt auf ein Youtube-Video hin.
“Der Film zeigt ein junges Mäuschen, das im zarten Alter von fĂĽnf Wochen verstirbt. Mit der Begleitmusik wird die Ewigkeitshoffnung , die auch so einem Tierchen gilt, unterstrichen. (Vgl. Römer 8, 19-23)
FĂĽr die nicht so Bibelfesten unter Euch das Zitat im vollen Wortlaut:
Luther (nach der Revision von 2017) (Quelle: Deutsche Bibelgesellschaft)
Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung;
denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt.
Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.
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