Lasst nur das Kapital walten und alles wird gut!

Unsere Regierenden werden die Nation voranbringen, indem sie sich strikt auf ihre rechtmĂ€ĂŸigen Pflichten beschrĂ€nken, indem sie es dem Kapital ĂŒberlassen, die lukrativsten Anlagemöglichkeiten zu finden und Waren ihren fairen Preis; MĂŒhe und Intelligenz sollen ihren natĂŒrlichen Lohn, TrĂ€gheit und Dummheit ihre natĂŒrliche Strafe finden; dem Staat obliegt es, den Frieden zu wahren, das Eigentum zu verteidigen, die Kosten des Rechts zu senken und ĂŒberall strikte Sparsamkeit walten zu lassen.
Thomas Babington Macaulay, zitiert nach MorgenlÀnders Notizbuch

LĂ€sst man allerdings dem Kapital zu viel Freiheit, muss dann doch wieder der Staat ran, wie sich erst jĂŒngst erneut erwiesen hat. Ein gewisser Marx hat das schon im 19. Jahrhundert recht treffend formuliert:

“Kapital flieht Tumult und Streit und ist Ă€ngstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit, oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kĂŒhn. Zehn Prozent sicher, und man kann es ĂŒberall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; fĂŒr 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel.”
Karl Marx, Das Kapital, Band 1, Kapitel 24

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