Gebet und Kontemplation im Gotteshaus

Gebet
Die erste Vorbedingung ist die Bereitung der AtmosphĂ€re. Die vielen Regeln, die man in dieser Hinsicht fĂŒr die Synagoge hat, sind dazu bestimmt, die Synagoge zu einem Ort mit einer gottesdienstlichen, meditativen AtmosphĂ€re zu machen. In die Synagoge zu gehen, sollte eine Erfahrung sein, die einen Menschen darauf vorbereitet, mit seinem Schöpfer in Verbindung zu treten. Schon das bloße Dortsein sollte ausreichen, alle Ă€ußerlichen Gedanken aus dem Denken zu entfernen. Man tut gut daran, es den Sepharden gleichzutun, die von dem Moment an, da sie die Synagoge betreten, bis sie sie verlassen, kein einziges unwichtiges Wort sprechen. Die SynagogengesprĂ€che auf einem Minimum [zu halten], ist absolut notwendig, wenn man erleben möchte wie sich Kawwana entwickelt. (…) Das Wort ist verschiedentlich auch mit „Empfinden“, „Emotion“, „Konzentration“ oder Andacht ĂŒbersetzt worden. Seine Wurzel jedoch ist „kiven“, was zielen bedeutet; das ist „gerichtetes Bewusstsein“ als die vielleicht genaueste Übersetzung von kawwana erscheinen. Kawwana besteht jedenfalls darin, alle seine Gedanken auf ein einziges Ziel zu richten.

Aryeh Kaplan (* 23. Oktober 1934 in New York City; † 28. Januar 1983) war ein orthodoxer US-amerikanischer Rabbiner und Schriftsteller. Er wird als ungewöhnlich produktiver und origineller Lehrer anerkannt. Sein Werk reicht von Studien ĂŒber die Tora und den Talmud zu Arbeiten ĂŒber Mystik und Philosophie. Er veröffentlichte ĂŒber 50 BĂŒcher zu Themen der jĂŒdischen Mystik und Religion.

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