Die Agenda Sigmar Gabriel

Sigmar Gabriel, seines Zeichens SPD-Parteivorsitzender, fordert eine neue Agenda fĂŒr Deutschland. Weil die letzte so schön war. Auf die Agenda 2010, so bekundet der SPD-Vorsitzende, sei er nach wie vor stolz. Lediglich die Einrichtung eines Billiglohnsektors findet Sigmar Gabriel im Nachhinein nicht mehr ganz richtig. Vier Dinge mĂŒssten bei der neuen Agenda im Vordergrund stehen, sagt er: „Bildung, damit wir genug FachkrĂ€fte haben. Faire Löhne, damit sich Anstrengung und Leistung lohnen. Die BĂ€ndigung der FinanzmĂ€rkte, damit das marktwirtschaftliche Prinzip wieder gilt, nach dem Haftung und Risiko in einer Hand liegen. Und ein funktionsfĂ€higes Energiesystem, weil es das Herz-Kreislauf-System der deutschen Volkswirtschaft ist”.
Köstlich, der Sigmar Gabriel, immer fĂŒr einen kleinen Scherz zu haben: War es doch Sigmar Gabriels sozialdemokratische Partei, die den FinanzmĂ€rkten in Deutschland den letzten Schliff fĂŒr ungestörten und vor dem Fiskus geschĂŒtzten Kapitalhandel gegeben hat.
Sigmar Gabriel möchte die Folgen der letzten Agenda, auf die er stolz ist, nun mit einer neuen aus der Welt schaffen. Denn die Schaffung eines Niedriglohnsektors stand ja von Anfang an im Mittelpunkt der Agenda 2010 und dieser Niedriglohnsektor ist ĂŒberdies das einzige, was nachhaltig von der Reform ĂŒbrig geblieben ist. Erinnert sich ĂŒberhaupt noch jemand daran, was die Agenda 2010 so alles im GepĂ€ck hatte: Ich-AG, Personal-Service-Agenturen zur besseren Integration von Langzeitarbeitslosen, JobFloater und, und, und.
Alles Schall und Rauch. Lediglich die Deregulierung des Zeitarbeitsektors, die Schaffung von Arbeitslosengeld 2 mit deiner deutlichen Absenkung der Sozialleistungen und weitere Maßnahmen zur Deregulierung des Arbeitsmarktes sind ĂŒbrig geblieben. Das hat in vielen FĂ€llen zur grĂ¶ĂŸerer Armut, insbesondere aber zu Armut trotz Arbeit gefĂŒhrt.
Sigmar Gabriels Agenda-Kapriolen sind also wirklich ganz amĂŒsant. Ob das aber noch lustig ist, wenn eine möglicherweise wieder gewĂ€hlte SPD erneut mit einer wirtschaftlichen Agenda aufwartet, darf zu bezweileln sein.

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