Über Flucht, Asyl, Migration und die Asyllobby

Im Weblog des Morgenländers habe ich heute eine Replik auf einen Beitrag der “Jungen Freiheit” gefunden, die in dieser Woche unter dem Titel “Das missbrauchte Recht” eine Polemk gegen “die Asyl- und Einwanderungslobby” veröffentlicht haben soll. Ehrlich gesagt gehöre ich nicht zu den Lesern dieses Blattes und erwarte davon im Übrigen davon auch nichts anderes als Ressentiments gegenüber Flüchtlingen und Migranten. (Nachträglich hinzugefügt: Obwohl es wahrscheinlich nicht ganz ok ist, so über etwas zu urteilen, was ich zugegebenenmaßen gar nicht selbst kenne. Da habe ich mich doch bisher auf den linken Diskurs verlassen!)
Wie auch immer, gefreut hat mich indes der sehr deutliche Beitrag des Morgenländers zu diesem Thema, den ich fast eins zu eins so unterschreiben kann. Deshalb, wer diesen Eintrag nicht ohnehin schon gelesen hat, sei hiermit darauf verwiesen und kann das jetzt von hier aus nachholen:

Gewiss sollte man den Verlautbarungen der “Asyl-Lobby” ein gehöriges Maß Skepsis entgegenbringen – wie den Statements jeder Lobby.

Wer aus dieser schlichten Feststellung jedoch ableitet, das Engagement für Flüchtlinge sei reiner Eigennutz, ist auf Dummenfang. Und er wird sich seinerseits fragen lassen müssen, ob es ihm nicht schlicht an Mitgefühl und Menschlichkeit mangelt.

Wer jenseits der üblichen Polemik über Asyl- und Einwanderungsfragen nachdenken will, kommt an drei Tatsachen nicht vorbei: hier klicken, um das Original im Weblog “Morgenländers Notizbuch” weiterzulesen!

Dazu vielleicht noch einen Nachsatz: Ich selbst war einige Zeit Teil dieser „Asyl- und Einwanderungslobby“. Kritisches Hinterfragen oder eine Reflektion der eigenen multikulturalistischen Positionen und Implikationen schätzt man allerdings auch dort leider gar nicht. Selbst gewählte Abschottung bestimmter migrantischer Gemeinschaften, die Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts für Mädchen und Frauen, das Verharren in autoritären Denk- und Verhaltensmustern, Gewaltbereitschaft gegenüber Kritikern und Apostaten, Ehrenmorde-, Zwangsehen und Ähnliches, all das will man dort nicht zur Kenntnis nehmen. Kritik an solchen Systemen, die Forderung auch an Migranten, bürgerliche Rechte und Freiheiten uneingeschränkt auch für die eigene migrantische Gemeinschaft anzuerkennen und den Einwanderern hier auch eine Integrationsbereitschaft abzuverlangen, alles kein Thema. Und trotzdem ist das nur die eine Seite. Sie relativiert nichts von dem, was der Morgenländer in seinem Beitrag geschrieben hat.

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