Mittwochs ist ein Tag, an dem wir in unserer Dienststelle Liegengebliebenes aufarbeiten können, weil das Haus fĂŒr Besucher geschlossen ist. Es sei denn, wir haben mit unseren Klienten â beziehungsweise Kunden, wie es mittlerweile auch in Behörden heiĂt â Termine vereinbart. Ich hatte mich heute Morgen trotz schwerer ErkĂ€ltung zur Arbeit gequĂ€lt, weil noch einiges aus den letzten Tagen nachzuarbeiten war und ich heute Abend ohnehin zur Aschermittwochs-Eucharistiefeier gehen wollte. Ich saĂ also am spĂ€ten Vormittag in meine Akten vertieft am Schreibtisch, als plötzlich ein Kunde den Kopf zur TĂŒr hereinsteckte und mir einen Zettel entgegen hielt. Ich schreckte auf und fĂŒhlte mich genervt. Auf dem Zettel war der Name eines Kollegen notiert, mit dem der Kunde verabredet war. BrĂŒsk gab ich ihm einen Wink, mir zu folgen und öffnete jĂ€h die BĂŒrotĂŒr des Kollegen. “Hast du heute Leute einbestellt (?)”, fragte ich kurz angebunden und gruĂlos. SpĂ€ter kam der Kollege in mein BĂŒro und erkundigte sich, was denn mit mir los sei. Ich brachte es nicht einmal fertig, mich zu entschuldigen.
Ich bekenne: Ich war kalt, hart und selbstsĂŒchtig. Ich habe den Frieden gestört und mich um die Not und Befindlichkeit anderer nicht gekĂŒmmert.
Gott, allmÀchtiger Vater, schenke mir Dein Erbarmen, Vergebung und die Kraft zu einem neuen Anfang. Gib mir den Mut, auch meine Mitmenschen und Kollegen um Vergebung zu bitten und einzugestehen, das ich ungerecht war. Amen