Entertainment (39)

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Mein Drucker ist hinĂŒber, deshalb war ich gestern im hiesigen MediaMarkt und habe mich ĂŒber die aktuellen Angebote informiert. Auf dem Weg zu den Druckern kam ich durch die Entertainment-Abteilung. PrĂ€sentiert werden großflĂ€chig Spielkonsolen, riesige und fĂŒr meine VerhĂ€ltnisse unglaublich teure FernsehgerĂ€te, HiFi-Anlagen und dazugehörige Sound-Systeme. Das Entertainment nimmt den grĂ¶ĂŸten Platz iim Markt ein. Ablenkung ist angesagt. Warum?
Diese Frage stellt auch ein Nutzer der Online-Plattform gutefrage.net:

Warum lenken sich die meisten Menschen mit Entertainment ab?

Warum lenken wir uns permanent mit Medien ab, wie z.B. Filme, Fernsehen, Musik, BĂŒcher, Videospiele, Veranstaltungen… Was ist der Grund dafĂŒr und vor was flĂŒchten wir uns in diese Parallelwelten? Gibt es Leute die daran interessiert sind uns permanent abzulenken? Und wenn ja, warum? Was haben andere Menschen davon, wenn wir uns ablenken lassen, was treiben diese Gestalten im Hintergrund? Vielen Dank, LG.

Es gibt etliche Antworten. Mit dem großen Unterhaltungsangebot wolle uns der Staat gefĂŒgig machen, unterdrĂŒcken, mutmaßt jemand. Ein anderer meint, es ginge doch in erster Linie um Entspannung, darum, mal etwas der Wirklichkeit zu entfliehen, trĂ€umen können. Wieder ein anderer schreibt, das Ganze diene auch der Bildung, wenn man Fernsehen schaue, sei man immer auf “dem neusten Stand”.
UnterdrĂŒckung? Ablenkung? Entspannung?
Gestern bin ich selbst mal wieder viel zu lange vor dem Fernseher hĂ€ngen geblieben. In solchen Situationen ĂŒberlassen ich mich oft auch meiner TrĂ€gheit, obwohl ich weiß, dass mir das letztlich nicht gut tut. Mir geht es besser, wenn ich etwas geschaffen, etwas geschrieben, gelesen, gelernt – und nicht zuletzt – wenn ich gebetet habe. Ist unsere / meine Lebenszeit nicht eigentlich viel zu kurz, um uns/mich stĂ€ndig abzulenken.

“Mensch, werde wesentlich: / denn wann die Welt vergeht, / so fĂ€llt der Zufall weg, / das Wesen das besteht. / Du reisest vielerlei / zu sehn und auszuspĂ€hn. / Hast du nicht Gott erblickt, / so hast du nichts gesehn (..)

schrieb der Mystiker Angelus Silesius.
Wir lenken uns auch ab von Gott, von unserem Ursprung, Urgrund, unserer Quelle. Wir verspĂŒren eine Sehnsucht in uns, die uns quĂ€lt, wenn wir ihr Ziel nicht finden. Dann suchen wir Zerstreuung, anstatt diese Quelle zu suchen. Und so entfernen wir uns von ihr.

GĂŒtiger Gott, hilf mir, wesentlich zu werden.

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