Falsche Lehren – Geistbraus erinnert an die Barmer Erklärung

Dunkle Wolken
Der Geistbraus-Blogger, Martin Johannes Grannenfeld, hat in seinem letzten Beitrag dankenswerter Weise der Barmer Erklärung der Evangelischen Kirche aus dem Jahr 1934 gedacht, die heute vor 80 Jahren unterzeichnet wurde. Damit leisteten evangelische Christen seinerzeit Widerstand gehen den Zeitgeist, damals also gegen ihre Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten.
In der Erklärung hieß es unter anderem:

Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen.

Für diese Überzeugung ist Dietrich Bonhoeffer in den Tod, sind Martin Niemöller und viele andere ins KZ gegangen.
Martin Johannes Grannenfeld spricht mir aus dem Herzen (zumindest, wenn wir einmal den Abschnitt über die Demokratie beiseite lassen) wenn er schreibt:

Die Zeiten ändern sich, die Versuchungen bleiben dieselben. Opportunisten gibt es gestern wie heute. Es gibt keine KZs mehr, und niemand wird in Deutschland für seinen Glauben hingerichtet. Das ist schön – doch es sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Repression subtiler geworden ist. Vor achtzig Jahren trat der Teufel laut und polternd auf. Die “Deutschen Gottesworte” eines Ludwig Müller waren in ihrer zeitgeistigen Häresie so offensichtlich, dass es den Verteidigern des Glaubens nicht schwerfiel, sie zu entlarven. Die “Wir haben ein weites Herz”-Rhetorik von heute ist subtiler. Der Teufel ist ein netter Kerl geworden. Doch er bleibt der Teufel – gestern, heute und allezeit. Folgen wir ihm nicht – nicht ein Stückchen!

Leider will in der alt-katholischen Kirche davon keiner mehr etwas wissen. Hier will man lieber modern sein. Alt-Katholiken, die vergleichbare Positionen vertreten, werden zunehmend isoliert, wenn sie denn nicht schon völlig isoliert sind.
Dabei gäbe es doch Grund genug, angesicht der unrühmlichen Vergangenheit der alt-katholischen Kirche während des Nationalsozialismus, dem Zeitgeist etwas kritischer zu begegnen.

Visited 1 times, 1 visit(s) today

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert